Am 29. August 2021 bin ich, Hannah- Joleen nach Berlin gezogen.

Doch das war gar nicht so einfach…
Der Weg fängt schon ein bisschen eher an. Mein eigentlicher Plan war, direkt nach dem Abitur Musiklehramt zu studieren. Doch nachdem ich im November 2020 einen stressbedingten Hörsturz hatte, war schnell klar, dass ich dies nicht schaffen werde und ich mir ein Jahr dazwischen Zeit nehmen muss. Doch was macht man in so einem Jahr?
Mir stand nahezu alles offen. Ich habe überlegt ins Ausland zu gehen oder ein FSJ zu machen. Doch dann hat Gott sehr schnell zu mir gesprochen und gesagt, ich soll zu Next Steps nach Berlin gehen. Ich habe schon vor ein paar Jahren davon gehört, aber keine Ahnung, was genau man da macht.

Also habe ich angefangen mit Leuten zu reden und mich auf der Next Steps Seite zu informieren. Nach einem „Bewerbungsgespräch“ wo wir über Ziele, Erwartungen, meine Geschichte mit Gott und vieles andere sprachen, begann Next Steps Realität zu werden. Während dem Absolvieren meines Abitur hieß das: Wohnung suchen, Job suchen, über Versicherungen und Ummelden nachdenken und eben alles, was zu einem Umzug dazugehört.
Doch da ich nach Next Steps Musik studieren wollte und die Aufnahmeprüfungen früher sind, entschloss ich mich, nur 6 Monate nach Berlin zu ziehen, was wieder neue Fragen aufwarf. Muss ich mich Ummelden? Wie finde ich eine Wohnung für nur 6 Monate? Wie kann ich was arbeiten, was mir Spaß macht und wo ich etwas lerne? Die Antwort ist beten und Gott vertrauen 🙂
Ja ich weiß, das klingt nach der typischen christlichen Antwort und ist in der Realität nicht so einfach (ich will am liebsten alles selbst in die Hand nehmen). Aber ich möchte euch erzählen, wie bei mir alles seinen Weg gefunden hat, ohne dass ich verzweifelt bin.

Zuerst das Schwierigste,

die Wohnung. Das war wirklich eine Gebetserhörung. Ich erinnerte mich an ein Gespräch von vor einigen Jahren mit einem guten Freund, welcher in Berlin wohnt. Er erzählte mir, dass seine große Schwester ausgezogen ist und seine Familie seit dem ein Zimmer hat, wo sie Gäste aufnehmen. Damals war es mehr als Spaß gemeint, aber jetzt wäre es wirklich perfekt für mich. Nur handelt es sich bei mir nicht um einen Besuch, sondern ganze 6 Monate, wo ich in ihr Familienleben reinkommen würde. Trotzdem wollte ich es probieren. Also schrieb ich der Familie, welche sich anschließend Zeit zum beten nahm. Und tatsächlich, ich darf darin wohnen. Neben einem wunderschönen Zimmer habe ich nun auch eine wundervolle Familie, bei der ich leben darf. Ich liebe die Zeit mit ihnen, sei es am Abend beim gemeinsamen Lobpreis, beim Samstagfrühstück oder sogar dem Wäscheaufhängen.

Danach kam die Frage der Arbeit.

Ich wollte gerne etwas arbeiten, was mir Freude bereitet und wo ich etwas für später lernen kann (ich möchte gerne beruflich mit Kindern arbeiten). In Dresden habe ich neben der Schule als Babysitter gearbeitet. Mein Wunsch war es, das auch in Berlin weiterzuführen, da ich dafür keine Ausbildung brauche und trotzdem Erfahrungen sammeln kann. Doch das ist gar nicht so einfach, da ich eine feste Anstellung für die Versicherung brauche, was bei Babysittern untypisch ist.
Also habe ich angefangen Alternativen zu suchen. Ich habe mich bei Edeka, einem Lieferservice und einer Babysitteragentur beworben.
Drei mal dürft ihr raten, wo ich ein Bewerbungsgespräch hatte, wo rauskam, dass es eine Festanstellung ist… Richtig! Die Babysitteragentur. Ich darf nun mehrmals in der Woche ein liebes siebenjähriges Mädchen von der Schule abholen und bis abends betreuen. Dazu habe ich ein Fahrrad gestellt bekommen, was ein echtes Geschenk ist, da ich es liebe Fahrrad zu fahren.
So haben sich nach und nach alle Fragen geklärt und der Umzugstag war nah.
Der Auszug von meiner Familie mit dem Abschied von meinen Eltern und kleinen Geschwistern war für mich mit Abstand das Schwerste an meinem Prozess nach Berlin zu ziehen.
Doch ich konnte mich sehr schnell in Berlin einleben.

Die ersten beiden Wochen hatte ich noch kein Next Steps und ich habe die Zeit genutzt, alle Menschen in meiner Umgebung besser kennenzulernen, Routinen zu schaffen und Berlin zu erkunden!
Danach begann Next Steps mit dem Kick- off Wochenende, wo ich die anderen Leute kennenlernen durfte. Jetzt wohne ich bereits 1,5 Monate in Berlin und habe schon einiges mit Gott erlebt. Zum Beispiel hat Gott klar gesagt, dass ich nächstes Jahr nicht Musiklehramt studieren soll, sondern das Jahr ihm widmen soll und danach weiter sehen werde. Also mal sehen, wo ich in 6 Monaten bin und was Gott für mich plant.

Was ich jedoch auf meinem Weg nach Berlin gelernt habe ist, dass ich Gott vertrauen darf. Denn er hat den PERFEKTEN PLAN für mich und ich muss mich um nichts sorgen.

Ich bin gespannt, was ich die nächsten Monate alles noch erleben darf, freue mich euch kennenzulernen und den Next Step zu machen 🙂